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Ziele
und Methodik der landwirtschaftlichen Standortkennzeichnung
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1. |
Zur Realisierung
einer standortgerechten landwirtschaftlichen Produktion ist es
erforderlich, schlagbezogene Standortdaten stärker als bisher
in der Produktionssteuerung wirksam werden zu lassen. In Sachsen-Anhalt
existiert umfangreiches standortkundliches Datenmaterial, das
bisher ungenügend für die landwirtschaftliche Praxis
aufbereitet ist und daher nicht umfassend genutzt werden kann.
Dieses Datenmaterial ist jedoch die wesentliche standortkundliche
Grundlage zur Absicherung einer „Guten Fachlichen Praxis“,
insbesondere auch im Hinblick auf die Umsetzung der Erfordernisse
des Boden- und Gewässerschutzes auf den Produktionsflächen
und in den Landwirtschaftsbetrieben. |
2. |
Für die Standortbewertung
werden die betrieblichen Erfahrungen mit unseren langjährigen
standortkundlichen Kenntnissen für die o.g. Zielstellung
gekoppelt. Auf dieser Wissensbasis aufbauend werden Handlungsempfehlungen
zur standortgerechten Bodenbewirtschaftung im Rahmen umweltschonender
Produktionsverfahren betriebs- und standortspezifisch abgeleitet.
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3. |
Die Standortbewertung
wird mittels der auf der MMK-Nomenklatur basierenden Vergleichsmethode
Standort (VERMOST) durchgeführt. Damit können Schläge
differenziert (Teilschläge), Schläge, Betriebe und auch
größere landwirtschaftlich genutzte Areale beurteilt
werden. Diese Methode setzt eine Standortkennzeichnung durch bestimmte
Parameter (Eingangsparameter) voraus. Für die Standortbewertung
nach VERMOST sind folgende Eingangsparameter erforderlich:
- Bodenart (einschließlich
Bodenart des Oberbodens),
- Substrattyp,
Substratflächentyp,
- Hydromorphieflächentyp,
- Neigungsflächentyp.
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4. |
Die Eingangsparameter
werden durch
auf Wunsch des Anwenders ergänzt
durch
- Geländeuntersuchungen
(Schürfe, Peilstangenbohrungen)
auf die gewählte Bezugsebene (MMK-Einheit bzw. Klassenfläche
der Bodenschätzung) bezogen – also schlagdifferenzierend
– ermittelt.
Der Eingangsparameter Neigungsflächentyp ist für die
schlagdifferenzierende Standortkennzeichnung und –bewertung
in jedem Fall durch Nutzung und Auswertung des DGM neu zu ermitteln.
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5. |
Für den Landwirtschaftsbetrieb
hat unter den gegenwärtigen Bedingungen die schlagdifferenzierende
Standortkennzeichnung und -bewertung die größte Bedeutung.
Dabei steht die schlagdifferenzierende Bewertung bezüglich
der
und der
im Vordergrund. Weitere Bewertungsparameter sind möglich.
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6. |
Auf der Basis dieser
Bewertungsparameter ist die Ableitung betrieblicher Maßnahmen
zur standortgerechten Bodenbewirtschaftung bezüglich folgender
Zielstellungen möglich:
- Bearbeitungstechnologie
- Maschineneinsatz
(Maschinensysteme)
- Teilschlagdüngung;
Probenahmeraster
- Bestandesführung
- Schlagstruktur
- Fruchtfolgeplanung
- Ausscheidung
von Stillegungsflächen
- Beregnungssteuerung
- Bodenschutz
- Gewässerschutz:
Abschätzung Nitrateintrag in das Grundwasser
- Landeskulturelle
Maßnahmen
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